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Mexiko (!!!) und der Osten der USA

Reise unter schlechten Bedingungen

Zu Besuch bei Frida & Diego (06.03.)

Nach einer kurzen Nacht (Jetlag) weckt uns der Verkehrslärm, der von der Peripherie in den 4. Stock hoch steigt - ein ständiges Rauschen.

Wir spüren Hunger und sind gespannt auf das Angebot dieses Hotels. Leider reicht es an unsere Ansprüche, die wir in Puebla aufgebaut haben, nicht so ganz heran. Aber auch hier locken Melonen, Papayas, Kiwi, Ananas, Weintrauben u. v. a. m. Der Kaffee (auch con leche) und die exotischen Früchte beleben die Geister, und die warmen Speisen in den silbernen Kugelbehältern werden wir peu-à-peu  probieren..

Raul Rodriguez Chávez, für Tourist Transportation am Hotel zuständig, murmelt ein wenig zahnlos "buenos dias" und chauffiert uns an der Universität von Mexiko vorbei in den Ortsteil Coyoacán. Hier geht es ein wenig beschaulicher zu, die Häuser sind kleiner, der Verkehr hat abgenommen. Wir sind im Stadtteil der Künstler. Straßencafés, Museen, Galerien; viele Bäume und Blumen machen den Ort auch zu einem begehrten Wohnviertel.

Da unsere vorbestellten Karten erst um 14.00 Uhr den Eintritt erlauben, haben wir noch Zeit für das Museo Casa de León Trotsky. Nachdem Stalin ihn erst ins Exil gezwungen und dann in der ganzen Welt verfolgt hat, fand Trotsky mit seiner Frau schließlich 1937 in Mexico Zuflucht und Aufnahme. Nach einem ersten Attentatsversuch hat er sein Haus quasi zu einer Festung umbauen lassen, mit Türmen und Schießscharten; leider hat es ihm nichts genutzt, denn der Verräter, der sich zum guten Freund gemacht hatte, kam durch die Vordertür. 

     

León Trotsky und Frida Kahlo machten sich bekannt und freundeten sich an, feierten gemeinsam und diskutierten wohl permanent Fragen der Weltrevolution. 

Von Trotsky also ins blaue Haus zu Frida Kahlo und Diego Riviera.

    

Unterschiedlicher kann ein Zuhause, in der gleichen Zeitepoche bewohnt, nicht ausfallen: hier die eher karg ausgestattete, festungsartige Casa des im Asyl lebenden Trotsky, dort das bunte, üppig in Farben und Formen schwelgende Haus des Künstlerpaares Kahlo/Riviera. Es bleibt bei Frida nichts verborgen: ihre Lebenslust, ihre Malfreude, ihre schönen Kleider und der Schmerz, der ebenfalls in vielen Bildern Ausdruck findet, in ihren zahlreichen Korsetts, die sie tragen musste. 

Alle Menschen, die das Museo verlassen, haben ein Lächeln im Gesicht, so auch wir.

                         

Vor dem Museum treffen wir Peter, den Chef von CEPAL, und wandern mit ihm zum Plaza Hidalgo ins Zentrum von Coyoacán. Beim Abendessen plaudern wir über unseren Kurs, das Programm der Woche und sonstige Pläne. Als sehr wichtig erweist sich das Einrichten der Uber-App mit seiner Hilfe - die Heimfahrt in der Dunkelheit ist keine Problem. Den Platz der Koyoten werden wir auf jeden Fall in den nächsten Tagen wieder besuchen.

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