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Mexiko (!!!) und der Osten der USA

Reise unter schlechten Bedingungen

Teotihuacán - die Stadt der unbekannten "Riesen" (07.03.)

Nach dem frühen Frühstück entschließen wir uns zu einer geteilten Fahrt nach Teotihuacán: zunächst mit dem Uber-Taxi (65 min.) quer durch die Stadt bis zum Terminal del Norte (Station der Überlandbusse in den Norden Mexikos), dann in den Bus zu den piramides, ein öffentlicher Bus, der mit den vielen Haltestellen ca. 50 Minuten bis zur Puerta 2 benötigt. An der Hazienda Tlacaelel nehmen wir unsere vorbestellten Tickets (Lehre: die scheinbare Sicherheit, schnellen Zugang zu haben, hat ihren Preis) in Empfang und betreten das riesige Areal, dicht gesäumt von fliegenden Händlern, die Musikinstrumente, Schmuck und Folkloristisches anpreisen.

Teotihuacán ist die größte und eindrucksvollste Pyramidenanlage Mexikos. Über die Bewohner und Erbauer dieses mächtigsten Bauwerkes des alten Amerikas ist so gut wie nichts bekannt. Die Azteken fanden den Ort bereits verlassen vor und berichteten den Spaniern, die Stadt sei von Riesen erbaut worden. Sie nannten den mytischen Ort "Teotihuacan", was bedeutet: Wo man zum Gott wird. In ihrer Glanzzeit (200 - 650 v. Chr.) beherbergte die Stadt bis zu 200000 Menschen. Über das Ende gibt es verschiedene Theorien, die allesamt nicht bewiesen sind.

Beherrscht wird das gesamte Gelände von zwei mächtigen Pyramiden: der Sonnenpyramide und der Mondpyramide. Der ehemaligen, 2 km langen Pracht- und Zeremonienstraße, die an der Sonnenpyramide vorbei führt und im Norden von der Mondpyramide begrenzt wird, gaben die Spanier den Namen "Camino de los Muertos" - "Straße des Todes". Vielleicht hängt das mit den Skeletten zusammen, die in der Grabkammer der Mondpyramide gefunden wurden, gefesselt und geköpft. Der schwarze Obsidian, der hier gefunden wurde, ist so hart, dass daraus auch Messer hergestellt werden konnten. Nun ja, Gruselgeschichten, was mit diesen Messern alles angestellt wurde, gibt es genug.

Wir wollen unbedingt die Sonnenpyramide ersteigen (65 m Höhenmeter, 269 sehr unregelmäßige Stufen sind in 2400 m über NN zu überwinden).

Wir haben es geschafft! Zufrieden und erleichtert kommen wir mit vielen anderen Menschen aus aller Herren Länder oben an und genießen den Überblick über die gewaltige Anlage.

           

Wieder unten, müssen wir erst herausfinden, wo sich die Bushaltestelle für die Rückfahrt befindet. Kein Hinweisschild weit und breit. Wer fragt, gewinnt bei überaus freundlichen Mexikaner*innen. Zurück am Terminal del Norte beschließen wir, das Abenteuer "Subway" zu bestehen. Die Metro ist sagenhaft günstig (5 Pesos - 23 Cent), aber die Orientierung im Untergrund und zwischen 12 Linien herausfordernd. Nach dreimal Umsteigen erreichen wir den Zócalo, den riesigen Platz im Zentro Historico; weil hier die Vorbereitungen für den 8. März (2.6 Mio Menschen werden sich hier am So. versammelt haben) mit viel Lärm in vollem Gange sind, flüchten wir in die riesige Catedral Metropolitana.

                       

Auf der Suche nach einem Restaurant zum Ausruhen fallen wir einer jungen Frau in die Hände, die uns ganz "uneigennützig" zu einem Fahrstuhl führt, wo schon andere Menschen warten. Wir fahren bis zur Dachterrasse mit einem herrlichen Blick über den Platz, essen, trinken, werden hofiert und freuen uns wie die Schneekönige ... bis die Rechnung kommt, die leider anders ausfällt, als die Karte versprach. Na ja, wieder einmal eine teuer bezahlte Erfahrung.

"Zu Hause" im Hotel sind wir dennoch zufrieden mit unserem Tag.

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